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Porträt

Langstreckenflug aus der Comfort Zone

Als umlaut Berater Aditya Shanbhag vor knapp zehn Jahren ins Flugzeug stieg, war es das erste, das er von innen sah. Heute ist Connected Mobility sein Job – und Reisen seine Passion.

Wo andere Probleme sehen, sieht Aditya Shanbhag Chancen: Auf den überfüllten Straßen Mumbais, in den Gassen von Paris oder in Amerikas Autostadt Detroit. Die globalen Metropolen bewegt ein Thema: Die vernetzte Zukunft der Mobilität. Und wer könnte da eher eine Lösung im Gepäck haben, als ein Weltreisender wie Aditya, kurz Adi, Ingenieur und Berater bei umlaut?

Aufgewachsen in Mumbai, berät er heute weltweit zum Thema „Connected Mobility“ – was neben Autos, sagt Adi, „auch den Nah- und Fernverkehr, Flugverbindungen und neue Mobilitätslösungen einschließt“. Die ersten Videoanrufe morgens – kurzer Blick auf die Zeitzonen-Karte – gehen zu Projekten und Kunden im asiatischen Raum. Wenn dort der Arbeitstag endet, geht Adi eine Runde joggen. Der Nachmittag gehört dann den europäischen Kunden. „Es macht mir nichts, wenn der Wecker früh klingelt. Ich freue mich eher über die Flexibilität, die mir die Arbeit zwischen den Zeitzonen ermöglicht.“

Rennfahrzeuge und Reiselust

Es ist dieser Optimismus, mit dem Adi Kollegen und Kunden mitreißt – und die Hands-on-Expertise in seinem Feld. „umlaut hat eine Pull-Mentalität. Wenn ich eine Herausforderung sehe, kann ich die Hand heben und sagen: ‚Ja, darauf habe ich Lust!‘“. Schon während seines Studiums an der indischen Universität Pune baute er mit Kommilitonen für einen Studierenden-Wettbewerb einen Rennwagen. Bis heute schlägt sein Herz für Technik. Aber mindestens jeder zweite Schlag gilt einem anderen Thema: Kommunikation und Menschen.

„Was kann es Spannenderes geben, als in ein neues Land zu ziehen?“, sagt Adi – eine neue Kultur und Mentalität zu verstehen. „Nicht nur Gast zu sein, sondern Land und Leute zu verstehen. Es gibt keine Liste, die du im Vorfeld abarbeiten kannst, man muss sich ganz darauf einlassen.“ Sein erster Stopp war im Jahr 2012 die Iowa State University. Für das Masterstudium verließ er nicht nur Indien, sondern auch seine Comfort Zone. Der erste Flug: 13.000 Kilometer ins Unbekannte. „Und vielleicht die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“

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Der erste Flug: Für das Masterstudium verließ er nicht nur Indien, sondern auch seine Comfort Zone.



Wer Autos liebt, findet sich fast unweigerlich im Norden der USA wieder. Für den ersten Job ging es für Adi aus Iowa nach Detroit. Eine Stadt, die wie wohl keine andere für die Entwicklung in der Fahrzeugindustrie steht: Die im Takt des Ottomotors groß geworden ist und sich jetzt neu erfinden muss. „Es geht heute nicht mehr nur um die Herstellung von Fahrzeugen, sondern darum, das Auto als ganzheitliches Produkt zu sehen“, beschreibt Adi seine Sichtweise auf die Veränderungen der vergangenen Jahre und die Herausforderungen der Gegenwart.

Hawaii steht noch auf der Bucket List

Ein bisschen Eigeninteresse steckt vielleicht auch hinter dem Wunsch nach besserer Mobilität. Denn seit seinem ersten Abflug ist Adi nicht nur beruflich rastloser Reisender. 49 der 50 US-Bundesstaaten hat er besucht – und fragt lachend: „Möchtest du raten, welcher noch fehlt?“. Die Antwort lautet Hawaii und natürlich steht die Pazifikinsel auf Adis persönlicher Bucket List.

Die Reiselust bringt ihn auch im Job voran: Während seiner Zeit in Detroit besuchte er die anderen umlaut-Niederlassungen in den USA, baute sein Netzwerk aus Expertinnen und Experten kontinuierlich aus. Die gesamte Wertschöpfungskette zu verstehen ist essenziell, um End-to-End beraten zu können, wie Adi sagt. Dazu kommt ein Überblick zu benachbarten Industrien wie Telekommunikation und Energiewirtschaft, die auch für den Mobilitätsmarkt immer relevanter werden.

Global denken, regional handeln

In der Praxis kommt auch Adis interkulturelle Kompetenz zum Tragen. So global die Anbieter im Fahrzeugmarkt agieren: Regionales Spezialwissen ist unerlässlich. US-amerikanische Kunden wünschen sich für ihr Navigationsgerät eine möglichst einfache Benutzeroberfläche. „In Japans kompakten Großstädten müssen die implementierten Systeme ganz andere Herausforderungen meistern – und funktionieren entsprechend anders“, sagt Adi.

Auch die Frage nach Datensicherheit lässt sich nicht global beantworten, wie der Manager sagt. In den USA stehe auch hier einfache Handhabbarkeit im Fokus. An seinem aktuellen Arbeitsplatz im französischen Paris gelte hingegen europäisches Recht – das einen besonders strikten Schutz der Nutzerdaten einfordert. Adi sieht seine Rolle hier als Mittler: „Ich biete den übergeordneten Rahmen für unsere Kunden, diese Aspekte in ihrer Connected-Mobility-Strategie zu implementieren“, beschreibt er seine Tätigkeit.

„Kunden möchten keine Knöpfe mehr drücken“

Letztlich gehe es darum, wie die zunehmende Vernetzung den Kunden nützt. „Die Menschen wissen schon, dass sie Gadgets im Auto wollen. Aber sie wissen noch nicht, welche. Hier sind die Hersteller gefragt, den Weg aufzuzeigen.“ Zum Beispiel in Form von Infotainment-Systemen die Musik oder Nachrichten nahtlos über verschiedene Vehikel hinweg spielen. „Es geht darum, uns alle ein bisschen fauler zu machen“, sagt er und lacht. In seiner Vision antwortet das Auto – so wie zuhause sein Smartspeaker – direkt auf Fragen des Fahrenden: Wie viel Benzin ist noch im Tank, wie weit ist es zum Flughafen und steht am Zielort das Wunschauto bereit? „Das ist keine Zukunftsmusik, sondern real existierende Technologie, die in den nächsten fünf Jahren den Massenmarkt erobern wird“, prognostiziert Adi.

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Optimismus und Hands-on-Expertise in seinem Feld machen Adi erfolgreich.

Das beste aus zwei Welten: Ein neuer Abschnitt in Kanada

Für ihn führt die nächste Reise deshalb genau an die Schnittstelle zwischen physischer und digitaler Welt: In die umlaut-Niederlassung in Toronto, Kanada. Der Standort habe einerseits eine florierende Autoindustrie, beherberge andererseits aber auch die großen Tech-Start-ups Kanadas – „das Beste aus zwei Welten“. Der Umzug mache ihn endgültig zum „luckiest guy of umlaut“. Und einen weiteren Vorteil hat Toronto noch: Es ist einen ganzen Kontinent näher an Hawaii.

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