Wer Autos liebt, findet sich fast unweigerlich im Norden der USA wieder. Für den ersten Job ging es für Adi aus Iowa nach Detroit. Eine Stadt, die wie wohl keine andere für die Entwicklung in der Fahrzeugindustrie steht: Die im Takt des Ottomotors groß geworden ist und sich jetzt neu erfinden muss. „Es geht heute nicht mehr nur um die Herstellung von Fahrzeugen, sondern darum, das Auto als ganzheitliches Produkt zu sehen“, beschreibt Adi seine Sichtweise auf die Veränderungen der vergangenen Jahre und die Herausforderungen der Gegenwart.
Hawaii steht noch auf der Bucket List
Ein bisschen Eigeninteresse steckt vielleicht auch hinter dem Wunsch nach besserer Mobilität. Denn seit seinem ersten Abflug ist Adi nicht nur beruflich rastloser Reisender. 49 der 50 US-Bundesstaaten hat er besucht – und fragt lachend: „Möchtest du raten, welcher noch fehlt?“. Die Antwort lautet Hawaii und natürlich steht die Pazifikinsel auf Adis persönlicher Bucket List.
Die Reiselust bringt ihn auch im Job voran: Während seiner Zeit in Detroit besuchte er die anderen umlaut-Niederlassungen in den USA, baute sein Netzwerk aus Expertinnen und Experten kontinuierlich aus. Die gesamte Wertschöpfungskette zu verstehen ist essenziell, um End-to-End beraten zu können, wie Adi sagt. Dazu kommt ein Überblick zu benachbarten Industrien wie Telekommunikation und Energiewirtschaft, die auch für den Mobilitätsmarkt immer relevanter werden.
Global denken, regional handeln
In der Praxis kommt auch Adis interkulturelle Kompetenz zum Tragen. So global die Anbieter im Fahrzeugmarkt agieren: Regionales Spezialwissen ist unerlässlich. US-amerikanische Kunden wünschen sich für ihr Navigationsgerät eine möglichst einfache Benutzeroberfläche. „In Japans kompakten Großstädten müssen die implementierten Systeme ganz andere Herausforderungen meistern – und funktionieren entsprechend anders“, sagt Adi.
Auch die Frage nach Datensicherheit lässt sich nicht global beantworten, wie der Manager sagt. In den USA stehe auch hier einfache Handhabbarkeit im Fokus. An seinem aktuellen Arbeitsplatz im französischen Paris gelte hingegen europäisches Recht – das einen besonders strikten Schutz der Nutzerdaten einfordert. Adi sieht seine Rolle hier als Mittler: „Ich biete den übergeordneten Rahmen für unsere Kunden, diese Aspekte in ihrer Connected-Mobility-Strategie zu implementieren“, beschreibt er seine Tätigkeit.
„Kunden möchten keine Knöpfe mehr drücken“
Letztlich gehe es darum, wie die zunehmende Vernetzung den Kunden nützt. „Die Menschen wissen schon, dass sie Gadgets im Auto wollen. Aber sie wissen noch nicht, welche. Hier sind die Hersteller gefragt, den Weg aufzuzeigen.“ Zum Beispiel in Form von Infotainment-Systemen die Musik oder Nachrichten nahtlos über verschiedene Vehikel hinweg spielen. „Es geht darum, uns alle ein bisschen fauler zu machen“, sagt er und lacht. In seiner Vision antwortet das Auto – so wie zuhause sein Smartspeaker – direkt auf Fragen des Fahrenden: Wie viel Benzin ist noch im Tank, wie weit ist es zum Flughafen und steht am Zielort das Wunschauto bereit? „Das ist keine Zukunftsmusik, sondern real existierende Technologie, die in den nächsten fünf Jahren den Massenmarkt erobern wird“, prognostiziert Adi.