„Die komplette Fokussierung auf den Moment“
„Surfen ist die komplette Fokussierung auf den Moment“, sagt Caroline. Es kommt auf Intuition an, aber auch darauf, die Wellenbewegungen richtig zu deuten. Wann wartet man ab? Wann stürzt man sich mit aller Kraft auf eine Gelegenheit? Das Mindset, sagt Caroline, begleite sie heute auch im Berufsalltag – „wobei ich den Instinkt auch erstmal schulen musste.“
„Es klingt vielleicht seltsam, aber was meinen Beruf angeht, hatte ich nicht wirklich einen Plan.“ Nach dem Studium nimmt sie ihre erste Stelle bei einem Biotechnologie-Unternehmen an. Erst arbeitet sie in der Forschung, dann kümmert sie sich um die SAP-Integration als Teil der Finanzabteilung. Wie immer mit 110 Prozent – aber ohne genau zu wissen, ob die Richtung stimmt. „Im Studium hatte ich eher ein Faible für Kommunikation“, erinnert sich Caroline.
Manchmal hilft es dann, sich etwas treiben zu lassen. Caroline arbeitet, Caroline surft. „Ich bin eigentlich ein ungeduldiger Mensch“, sagt sie „aber beim Surfen sagt man auch, dass man nicht jede Welle mitnimmt“. Sie trainiert auf dem Wasser und auf dem Land zehn, fünfzehn Stunden die Woche. Am Wochenende fährt sie mit dem Bulli in die kleinen Örtchen Norddänemarks, auch im Urlaub ist das Surfbrett immer dabei. Bis 2019 gewinnt sie dreimal die dänische Meisterschaft in Klitmøller und kämpft sich in Weltcups auf Teneriffa und Sylt ins Spitzenfeld.