Sein früherer Vorgesetzter an der Hochschule habe ihn letztlich angesprochen – der arbeitete bereits bei umlaut und wollte den geschätzten Mitarbeiter zu sich holen. Nikola sagte ja. Ob die Begegnungen mit Wal- und Hammerhaien oder Ausflüge in versunkene Wracks etwas mit der Entscheidung zu tun hatten? „Ich habe auf jeden Fall durch das Tauchen an Selbstbewusstsein gewonnen“, sagt Nikola.
Ab in die Cloud
Stillstand ist seitdem nicht mehr sein Problem: „Ich arbeite in einer Umgebung, in der sich Technik permanent entwickelt.“ Gerade im Cloud-Markt halte derzeit kaum ein Standard länger als ein, zwei Jahre. Die Techniker in seinem Team sind für diese Themen im Unternehmen die Experten unter den Experten – verantwortlich unter anderem für Vergleichstests der Cloud-Anbieter oder den Aufbau unternehmensweiter IT-Strukturen, wie eine (von Amazon selbst als Benchmark geführte) AWS-Cloud.
Natürlich gibt es noch immer Routinen: Sicherheits-Checks, Systemupdates und was das Ticketsystem so reinspült. „Abwechslung ist mir wichtig, aber ich arbeite grundsätzlich auch gerne systematisch und strukturiert“, sagt Nikola. „Zumindest bin ich gerne vorbereitet auf das, was kommt.“ Vielleicht ist auch deshalb Tauchen der ideale Sport für ihn: Weil hier Technik und Erfahrung Risiken kalkulierbar werden lassen.
Tauchen wie Testing: Ein Teamsport
Zumindest bis zu einem gewissen Grad, wie Nikola sagt – um dann eine letzte Tauch-Geschichte zu erzählen, vom Weißensee in Österreich. Es war ein bewölkter Tag, das bedeutet wenig Sichtweite unter Wasser. „Dann ist das Atemgerät bei einem Freund von mir blockiert – das heißt es strömte unkontrolliert Sauerstoff aus“, sagt Nikola. Das Vorgehen in diesem Fall lernen Taucher im ersten Kurs: Ruhe bewahren, langsam auftauchen. Als Faustregel gilt, nicht schneller zu werden als die Luftblasen des eigenen Atems. In der Dunkelheit des Teichs fixierte Nikola das Gesicht seines Tauchpartners. Luftblasen stiegen auf, schneller als die beiden. Doch Nikola hatte plötzlich das Gefühl, dass er sinkt. „Ich war so fixiert auf die Blasen vor dem gleichförmigen Hintergrund, dass ich die ganze Bewegung in meinem Kopf umgedreht habe. Das war echt beängstigend.” Zum Glück war Nikola nicht allein – und sehr erleichtert, als er die Oberfläche erreichte.